03.05.2016 - 8 Anfragen und Mitteilungen

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Protokoll:

Es liegen keine Mitteilungen der Verwaltung vor.

Schriftliche Anfrage der CDU-Fraktion zur Ursache der Mehrkosten beim KUBIZ; insbesondere Sanierung der Kraftzentrale vom 29.02.2016

 

Frau Koppe, GSG Grund- und Stadtentwicklung, verliest die Fragen aus o.g. Anfrage mit den entsprechenden Antworten der GSG Grund –und Stadtentwicklung GmbH Alsdorf. Das verlesene Schreiben ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Herr Stv. F. Brandt, CDU-Fraktion, stellt zu 1. eine Zwischenfrage dahingehend, dass in der neuen Planung mit den Kuben ja mit anderen Werten gearbeitet wurde als im Gutachten Lederhose pp. von 2009. Aus diesem Grunde fragt er nach, ob man die Werte aus dem damaligen Gutachten (kg/qm) auf die heutige Planung mit den Kuben übertragen oder irgendwie in einen Vergleich stellen könne.

 

Frau Koppe, GSG Grund- und Stadtentwicklung, bestätigt, dass die Belastung der Kuben auf die Decke in dem Gutachten aus dem Jahre 2009 nicht behandelt werde, weil diese Planung von GMP zum damaligen bekanntermaßen noch gar nicht bestand. Es könne insofern auch kein Vergleich erfolgen, weil es sich hier um flächige Nutzlastreserve (also aus Mobiliar und Personen 5,0 kN + 2,5 kN Fußbodenaufbau) handele, nicht aber um eine statische Last aus Gebäudeteilen, die ja auch nie über diese Decke hätte abgeleitet werden müssen. 

 

Die Technische Beigeordnete, Frau Lo Cicero-Marenberg, ergänzt zur besseren Veranschaulichung, dass es beim Entwurf statischer Systeme – wenn und wo möglich – bevorzugt werde, tragende Elemente übereinander anzuordnen, um die Lastabtragung zu optimieren.  Diese zeige sich auch im Entwurf von GMP, wo man das Ziel verfolgt habe, die Kuben mit ihrem Umriss auf den darunter liegenden Fundamentblöcken anzuordnen, damit die Lastabtragung direkt in die Gründung und nicht über die Fläche (in der Mitte eines Feldes) erfolgen müsse. 

 

Nach den weiteren fachlichen Ausführungen fasst Herr Stv. F. Brandt, CDU-Fraktion, für sich zusammen, dass das Gutachten von Prof. Lederhose nicht geeignet gewesen sei, um die Frage zu beantworten, ob man auf die Decke über OG Kuben setzen könne oder nicht, da hier andere Lasten betrachtet worden seien. Er fragt nach, ob man sich nicht zu einem erweiterten Gutachten hätte entschließen müssen, als die Kuben beschlossen wurden und ob sich aus einer solchen Unterlassung ein Schadensersatzanspruch gegen wen auch immer ergebe. Die CDU-Fraktion befürworte dieses Projekt auch weiterhin. Hätte man jedoch vorher gewusst, was mit dem Hallenboden des Langhauses los sei, hätte man sicher nach einer anderen Lösung gesucht. Unter Berücksichtigung der Beantwortung zu Frage 3 betont Herr Brandt, dass man jetzt gar nicht erzwingen wolle, dass man einen Schuldigen finden müsse, wenn es keinen gebe.  Dennoch sei es weiterhin unbefriedigend sei, dass dieser Aspekt so nicht beantwortet könne bzw. so auf den Ausführungen des Generalplanerbüros fuße.

 

Herr Stv. F. Wirtz, Grüne-Fraktion, unterstützt nochmals die Aussage der CDU-Fraktion, dass man ein neues Gutachten hätte beauftragen sollen, welches sich mit der Statik des Hallenbodens und den Kuben beschäftigt. So wäre eventuell die Statik der Decke über UG schon vorher aufgefallen und man hätte ggf. umplanen können und von einer Ertüchtigung des Langhauses abgesehen.

 

Die Technische Beigeordnete, Frau Lo Cicero-Marenberg, ergänzt, dass es ja eine solche Statik zum jetzigen Entwurf mit den Kuben gebe – durch das Büro Wetzel & von Seht aus dem Jahre 2014, dies gehöre zu den erforderlichen Baugenehmigungsunterlagen und basierte eben auf dem geschilderten statischen System, dass die Kuben nicht die Decken belasten, sondern die Lastabtragung direkt in die Fundamente erfolgen solle. Diese Aussage wird von  Frau Koppe, GSG Grund- und Stadtentwicklung, unterstützt. Relevant für das hiesige statische System seien die homogenen und stabilen Fundamente, davon sei das Statikbüro Wetzel & von Seht ausgegangen. Auch kein anderer Gutachter aus früherer Zeit habe Hinweise bzw. diesbezügliche Zweifel dokumentiert, anderenfalls hätte man nun auch keinen Förderantrag für die zusätzlichen Kosten stellen können.

 

Herr Kuntz, Grüne-Fraktion, fasst für sich zusammen, dass der Statiker demnach nur das Gutachten bzgl. der Decke kannte, aber zum Zustand der vorhandenen  Fundamente keine Erkenntnisse vorlagen.

 

Frau Koppe, GSG Grund- und Stadtentwicklung, ergänzt, dass verschiedene frühere Gutachten unter unterschiedlichen Aufgabenstellungen gegeben habe. Im Zuge des Bauantrags für die Kraftzentrale habe es neue Berechnungen für den konkreten Entwurf gegeben. Die Fundamente zeigten sich bislang als geschlossene homogene Körper vom Fußboden bis zur Decke - ohne Anhaltspunkte für die nun in Erscheinung getretenen Hohlräume. Für die Bereiche zwischen den Kuben im Kappendeckenbereich seien ja auch schon diverse Ertüchtigungsmaßnahmen in Höhe von ca. 1 Mio. Euro durch Kleinverpresspfähle, Unterzüge, Sanierung von Stützen etc. benannt und in die Kosten mit eingestellt worden.

 

Herr Stv. F. Wirtz, Grüne-Fraktion, fragt nach, ob es vom Vorbesitzer bezüglich des  Zustandes des Bodens bzw. Kellers, der Fundamente etc. eine Stellungnahme bzw. Gutachten vor der Übernahme des Gebäudes durch die Stadt Alsdorf gegeben habe, die Antwort bittet er zu Protokoll zu nehmen.

 

Frau Koppe, GSG Grund- und Stadtentwicklung, teilt mit, dass die diversen Gutachten, die auch GMP bei der Auftragserteilung zur Verfügung gestellt wurden, u.a. das Gutachten von Lederhose pp., aus der Zeit des Vorbesitzers der Kraftzentrale stammen, NRW Urban GmbH.

 

Die Technische Beigeordnete, Frau Lo Cicero-Marenberg,  weist darauf hin, dass die Kraftzentrale zuvor letztlich im Eigentum des Landes - gleichzeitig der Fördermittelgeber - stand. Der Voreigentümer bzw. das Land habe im Vorfeld schon diverse Gutachten für unterschiedlichste Zwecke einholen lassen. Da das Gebäude bekanntermaßen ein Denkmal sei, habe es die unterschiedlichsten Nutzungsszenarien und diverse Gutachten unter verschiedenen Aufgabenstellungen gegeben (u.a. Lederhose pp, Kempen & Krause), die seitens des Voreigentümers zur Verfügung gestellt wurden.

 

Herr Stv. F. Brandt, CDU-Fraktion, könne es weiterhin nicht nachvollziehen, dass man kein neues Gutachten zur Belastbarkeit der Decken durch die Kuben in Auftrag gegeben habe. Abschließend äußert er sein Unverständnis darüber, dass dieser Antrag unter dem Tagesordnungspunkt: Anfragen und Mitteilungen abgehandelt werde. Es sei wichtig, hier die Möglichkeit zum weiteren Hinterfragen zu haben. Er habe daher erwartet, dass der Antrag zu diesem wichtigen Thema in einem normalen Tagesordnungspunkt  oder ggf. sogar in einer Ratssitzung behandelt werde.

 

Der Vorsitzende, Herr Stv. Krämer, schließt sich den Ausführungen des Herrn Stv. F. Brandt, CDU-Fraktion bzgl. der Wichtigkeit der Thematik an und fasst zusammen, dass sich jeder mit der vorliegenden Unterlage vertiefend beschäftigen müsse und weitere Wortmeldungen im Moment nicht vorliegen. Er persönlich habe sich gefragt, ob dies ggf. auch in die Gesellschafterversammlung der GSG Grund- und Stadtentwicklung hineingehört hätte, weil man ja dort ebenfalls politisch vertreten sei.

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Abstimmungsergebnis:

 

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Anlagen zur Vorlage

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