04.05.2017 - 14 Verein für allgemeine und berufliche Weiterbild...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Protokoll:

 

Dieser Tagesordnungspunkt wurde in der Sitzung direkt nach TOP 4 – Vorstellung der kommunalen Pflegeplanung – behandelt.

 

Herr Bürgermeister Sonders begrüßt hierzu den Geschäftsführer des Vereins für allgemeine und berufliche Weiterbildung e.V. (VabW e.V.), Herrn Frank Numan.

 

 

Herr Numan erläutert anhand einer Power-Point-Präsentation die Organisationsstruktur des VabW und die einzelnen Angebote.

 

Hinsichtlich aktueller Maßnahmen, wie z.B. auf Seite 4 der Präsentation dargestellt, „Jugendliche möbeln den Friedhof auf“ betont er, dass von den dort eingesetzten Jugendlichen keine Pflichtaufgaben übernommen würden, sondern grundsätzlich zusätzliche Pflegearbeiten ausgeführt werden.

 

Mit Bezug auf die untere Darstellung auf Seite 5 „Projekte, Programme und Maßnahmen vom Primarbereich bis zur sozialen Beschäftigung“ berichtet er detailliert zu den Produkten Schulsozialarbeit, Berufsvorbereitung, RESPEKT sowie Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt. Dabei geht er detailliert auf folgende Bereiche ein:

 

Schulsozialarbeit

 

Die Schulsozialarbeit sei ein Projekt für die Arbeit mit sehr jungen Menschen im Schulbereich. Die Maßnahme habe sich seit 2010 im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepaketes als kommunale Aufgabe etabliert und werde durch unterschiedliche Förderkonzepte getragen, an denen auch die Stadt Alsdorf beteiligt sei. In Alsdorf sei die Entscheidung getroffen worden, die Schulsozialarbeit flächendeckend an allen Schulen einzuführen und dies über den VabW umzusetzen. Der Verein beschäftige in Alsdorf derzeit 7 Schulsozialarbeiter/innen, die in allen Schulformen an insgesamt 13 Schulen eingesetzt werden. Er freue sich über die weitere Förderung durch das Land und das Signal aus Alsdorf, die Finanzierung auch für 2018 in der bisherigen Form beizubehalten. Für die Zeit danach hoffe er auf eine langfristige Möglichkeit, um die Schulsozialarbeit als eine konstante Betreuung für Kinder in Schulen gewährleisten zu können.

 

 

Berufsvorbereitung

 

Hierbei handele es sich um ein Programm für Schüler/innen, welche die Vollzeitschulpflicht abgeschlossen haben, aber noch keine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle finden konnten. Diese werden von der Bundesagentur für Arbeit über SGB III (Drittes Buch Sozialgesetzbuch Arbeitsförderung) an den VabW vermittelt. In Alsdorf stünden dafür zurzeit 98 Plätze zur Verfügung. Das Programm biete für diese Jugendlichen die Möglichkeit, mit Blick auf einen Ausbildungsplatz in 7 verschiedenen Gewerken ihre Fähigkeiten zu erproben und Kontakte mit Betrieben aufzunehmen. Durchschnittlich sei es so möglich, ca. 140 Jugendliche pro Jahr in einen Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle zu vermitteln.

 

 

Respekt

 

Herr Numan weist darauf hin, dass das Förderprogramm Respekt bereits im Jugendhilfeausschuss vorgestellt wurde. Innerhalb des Gesamtprojektes sei der VabW einer von insgesamt 18 Standorten in der Städteregion Aachen. Das Ziel der Maßnahme sei es, Menschen, die auf herkömmliche Weise für einen Bildungs- bzw. Arbeitsweg nicht mehr zu erreichen seien, über individuelles Coaching langfristig wieder in das Bildungs- und Arbeitsmarktsystem zu integrieren. Dabei sei ein sehr hohes und komplexes Engagement rund um die Uhr erforderlich, um „Sozialhilfekarrieren“ zu durchbrechen. Die Maßnahme werde in enger Zusammenarbeit mit der Jugendberufsagentur, dem Jobcenter, dem Jugendamt und den Schulen betrieben. Angelehnt an die Arbeit in der Jugendhilfe werde durch gemeinsame Fallbesprechungen nach individuellen Fördermöglichkeiten für die Betroffenen gesucht.

 

 

Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt

 

Hierbei handele es sich um geförderte Beschäftigungsprojekte für Teilnehmer/innen über 25 Jahre, die im Rahmen des Bundesprogramms umgesetzt werden. Herr Numan bedankt sich für die Unterstützung der Alsdorfer Stadtverwaltung, durch die es möglich geworden sei, 32 Menschen, die auf dem normalen Arbeitsmarkt seit vielen Jahren kein Angebot erhalten haben, wieder eine Chance zu geben, ihre Leistungsfähigkeit zu zeigen und am Arbeitsleben teilzuhaben. Für 6 weitere Personen seien Anträge gestellt worden, z.B. für Tätigkeiten im Tierpark, als Servicekräfte in Schulen oder als Objektscouts. (Dabei handelt es sich um Servicekräfte, die durch die städtischen Bereiche gehen und auf Missbrauch, Vermüllung, aggressives Verhalten von Randgruppen u.Ä. achten und durch Präsenz zeigen, dass in Alsdorf darauf geachtet wird, dass Gemeinwesen positiv gestaltet wird). Diese Beschäftigungsmodelle seien außerordentlich wichtig, weil sie Familien die Chance eröffnen, zu einer regelmäßigen Tagesstruktur zurück zu finden, indem die Eltern morgens wieder zur Arbeit gehen, ihre Leistung unter Beweis stellen können und die Kinder in diesen Familien wieder Vorbilder bekommen. Der VabW sei deshalb sehr dankbar für die Kooperation mit der Stadtverwaltung.

 

 

Zusammenfassend sei zu sagen, der VabW verstehe sich als Teil kommunaler Gestaltung und wichtiger Impulsgeber in der Bildungsregion Aachen. Dass in etwa 30 Jahren insgesamt über 40.000 junge Menschen durch Bildung in Ausbildung bzw. das Arbeitsleben vermittelt werden konnten, sei als bedeutsamer Erfolg zu werten. Abschließend bedankt sich Herr Numan noch einmal für die Gelegenheit, die Arbeit des VabW vorstellen zu dürfen.

 

 

Hieran anschließend bedankt sich Herr Bürgermeister Sonders für die Ausführungen sowie die engagierte Arbeit der Mitarbeiter/innen des Vereins bei der Bewältigung der komplexen Aufgaben. Die Zahlen zu den aktuellen Aufgaben und den erreichten Ergebnissen zeigten deutlich, dass die Gründung des Vereins vor ca. 30 Jahren eine gute Entscheidung gewesen sei, die Vielen die Möglichkeit gegeben habe, im Leben wieder Fuß zu fassen bzw. einen Bildungsstand zu erlangen, den sie ohne diese Hilfe wohl nicht erreicht hätten. Auch als Kooperationspartner im Bereich der Schulsozialarbeit leiste der Verein eine immens wichtige Arbeit. Dies beginne bereits bei der Wiedererlangung essentiell wichtiger Tagesstrukturen in den Familien. Auch in den kommenden Jahren sei hier noch viel Arbeit zu leisten. Die Ausführungen hätten gezeigt - so Herr Bürgermeister Sonders -, wie wichtig der Verein sei, und zwar nicht nur für die Stadt Alsdorf, sondern darüber hinaus für die gesamte Region. Abschließend spricht er sich dafür aus, die weitere Arbeit des Vereins in vollem Umfang zu unterstützen.

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Beschluss:

 

Der Hauptausschuss des Rates der Stadt nimmt die Ausführungen des Geschäftsführers des Vereins für allgemeine und berufliche Weiterbildung e.V. (VabW e.V.) zur Kenntnis.

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Abstimmungsergebnis:

Einmütig.

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Anlagen

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