27.01.2011 - 6 Bebauungsplan Nr. 305 - Am Viehau - a) Billigu...

Beschluss:
unverändert beschlossen
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Protokoll:

Herr Springfeld, Büro BSV, stellt dem Ausschuss die verkehrlichen Konzeptaspekte im Zusammenhang mit dem geplantenNahversorgungszentrum am zentralen Umsteigepunkt/Kreisverkehr/Lidl in Alsdorf-Mariadorf anhand einer ausführlichen Präsentation mit Mikrosimulation vor. Hinsichtlich der heutigen schlechten Verkehrsqualität am Knotenpunkt Aachener Str. / Eschweilerstr. und dem dahinterliegenden Kreisverkehr am Bushof seien verschiedene Varianten untersucht und verglichen worden, um in Verbindung mit dem Neuansiedlungsvorhaben (mit ca. 2.400 KfZ tägl. KfZ-Mehraufkommen)  verbesserte Leistungsqualitäten herstellen zu können. Diesbezüglich stütze sich der hiesige Konzeptentwurf insbesondere auf eine zusätzliche Rechtsabbiegespur auf der Aachener Straße in Richtung Alsdorf/ Eschweilerstraße sowie einen oval modifizierten Kreisverkehr an der K 10 im Bereich des heutigen Kreisverkehrs am Bushof, insgesamt könne damit auch eine Verbesserung unter Verkehrssicherheitsaspekten erzielt werden. Die diesbezüglichen Ausführungen im Detail sind der Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Herr von der Heide, Büro VDH, gibt noch weitere Erläuterungen zum Verfahren. Er ergänzt, dass eine Voruntersuchung stattgefunden habe, inwiefern die heute beampelte Kreuzung Aachener Str. / Eschweilerstr. in einen Kreisverkehr umgebaut werden könne.  In der Gesamtbetrachtung funktioniere auch dies nicht optimal und sei insbesondere auch wirtschaftlich investorenseitig nicht darstellbar. Dieser Umbau würde ca. 450.000,- € netto kosten; da eine Kostenbeteiligung des Straßenbaulastträgers Straßen NRW nicht in Aussicht stehe, sei eine solche Maßnahme nicht verhältnismäßig und man habe daraufhin in Abstimmung mit den Beteiligten den heute vorgestellten Lösungsweg eingeschlagen. Er bittet den Ausschuss, mit dem hiesigen Stand in die frühzeitige Beteiligungsrunde zu starten.

 

Herr Steingass erkundigt sich hinsichtlich des Umbaus der beampelten Kreuzung in einen Kreisverkehr, wie dies alleine ohne den wirtschaftlichen Faktor beurteilt werde.

 

Herr Von der Heide erklärt, dass die Errichtung eines solches Kreisverkehrs nach vorläufigen Erkenntnissen durchaus Vorteile bringen könnte; es sprenge jedoch die Möglichkeiten des Investors, gleich zwei Kreisverkehre hintereinander mit einem geschätzten Volumen von wohl mehr als 1 Mio. € zu errichten. Er weist nochmals darauf hin, dass alle heute vorgestellten Maßnahmen durch den Investor getragen werden. Leider habe der Landesbetrieb Straßen keine finanziellen Möglichkeiten, sich an dieser Stelle zu beteiligen, daher könne die Kreisverkehrslösung Aachener Str/     Eschweilerstr. allein durch den Investor nicht weiterverfolgt werden.

 

Hinsichtlich verkehrstechnischer Aspekte ergänzt Herr Springfeld, dass platzmäßig an dieser Stelle ein Kreisverkehr möglich sei; verkehrstechnisch sei dieser auch bei den Belastungen an diesem Knoten noch möglich. Da jedoch das Zusammenspiel mit dem nur 49 m entfernten zweiten Kreisverkehr diffizile Auswirkungen habe, insbesondere unter Berücksichtigung Anbindung des Omnibusbahnhofs und der umliegenden Nahversorger von verschiedenen Seiten, die weitere Kniffeligkeiten mit sich bringen, sei hier aufgrund der von vorneherein feststehenden Finanzierungslücken auf weitere detaillierte Untersuchungen verzichtet worden. Er weist darauf hin, dass ein Kreisverkehr auch nicht überall ein „Allheilmittel“ darstelle. Da an dieser Stelle in Ortslage auch insbesondere viele Fußgängerquerungen seien, ein Altenheim mit mobilitätseingeschränkten Menschen liege und auf der Aachener Straße sehr starke Verkehrsbelastungen vorherrschen, schicke man bei einer Kreisverkehrslösungen die Fußgänger über einen FGÜ , was bei vielen, insbesondere auch älteren Menschen, durchaus Unsicherheitsgefühle hervorrufe. Eine Lichtsignalregelung (z.B. ggf. auch mit akustischer Ergänzungseinrichtung für best. Personengruppen) biete diesbezüglich durchaus eine andere Qualität.

 

Der Ausschussvorsitzende, Herr Stv. Rinkens bittet darum, den Vortrag auch in digitaler Form den Fraktionen zur Verfügung zu stellen, was seitens des Büros zugesagt wird. 

 

Herr Ferdinand Plum fragt hinsichtlich der Rechtsabbiegespur nach, warum vor der Spar- und Darlehenskasse von der Eschweilerstraße auf die Aachener Straße keine dritte Spur eingerichtet werde. Er gibt zu bedenken, dass der Verkehr mit einer solchen gemeinsamen Rechtsabbiege- und Geradeausspur nicht besser fließen werde, da die Rechtsabbieger zunächst wieder die Fußgänger über die Straße gehen lassen müssen. Darum fragt er nach, warum hier kein dritter separater Fahrstreifen angelegt werde.

 

Herr Springfeld antwortet, dass dies natürlich auch untersucht worden sei. Durch die Umverteilung der Grünphase auf der Aachener Straße mit Schaffung des dortigen neuen Rechtsabbiegers ergäbe sich eine so verbesserte Verkehrsqualität, dass die Anlegung einer solchen dritten Spur nach der Mikrosimulation zusätzlich nicht mehr als erforderlich gesehen werde. Zudem sei aus Verkehrssicherheitsgründen nur eine einstreifige Ausfahrt aus dem ovalen Kreisverkehr vorgesehen. Ein weiterer Rechtsabbieger müsse dann auch durch diesen „verengten Flaschenhals“, so dass an dieser Stelle aufgrund der kurzen Aufstellflächen eigentlich kaum zusätzlicher Verkehrsdurchsatz erzielbar wäre. Gleichzeitig müsse an dieser Stelle künftig ein breiterer kombinierter Rad-/Gehweg angeboten werden. Wenn man all dies zusammen realisiere, sei insofern auch die benachbarte private Grundstücksfläche tangiert, so dass dies in der Gesamtsicht und Verhältnismäßigkeit fachlich nicht empfohlen worden sei. 

 

Herr Malecha bedankt sich für den ausführlichen Vortrag. Er bedauert die frühere Planungsgeschichte dieses Bereichs aus Sicht der Grünen und  begrüßt daher die nun vorgeschlagenen Lösung, die durch den  Investor finanziert werde und die vorgestellte Verkehrsführung. Seine Verständnisfragen zur Mikrosimulation können direkt durch Herrn Springfeld erläutert werden.

 

Herr Stv. F. Krämer versichert sich, dass man aufgrund der Vorlage zutreffenderweise davon ausgehen könne, dass die Städteregion Aachen ihre Zustimmung zum Vorhaben schon signalisiert habe. Er mahnt mit Blick auf die Vorgeschichte an dieser Stelle an, dass hier dringend ein flüssiger Verkehrsablauf gewährleistet sein müsse. Zudem erkundigt er sich, inwieweit die Zulieferverkehre des neuen wie bestehenden  Marktes berücksichtigt worden seien, ob diese ebenfalls über die Kundenzufahrten im Kreisverkehr stattfinden oder ggf. durch separate Zufahrtsmöglichkeit in Richtung Autobahn.

 

Herr Vonderheide erklärt, dass die Planung diesbezüglich noch flexibel sei und etwaige Anregungen  im weiteren Verfahren eingearbeitet werden könnten.

Herr Springfeld ergänzt, dass die gesamten Lieferverkehre von den Kapazitäten und Abmessungen her über den Kreisverkehr abgewickelt werden könnten; man habe aber bereits, wie im Plan rot markiert dargestellt, optional eine reine Zulieferzufahrt für LKW in Richtung Autobahn vorgesehen, die man nach Wunsch so ausbilden könne.

 

Herr Stv. Mortimer erklärt für die  ABU-Fraktion, dass diese dem Vorhaben positiv gegenüber stehe, da man damit für Mariadorf eine abgeschlossene städtebauliche Entwicklung habe und auch der bisher an der grünen Wiese liegende Busbahnhof mit einem Nahversorgungszentrum eingefasst werde.  Er bittet um eine vernünftige Eingrünung des Areals, es müsse eine optische grüne Grenze zwischen Busbahnhof und Parkplätzen realisiert werden. Außerdem plädiert er ebenfalls für die Errichtung einer zweiten Anliefermöglichkeit.

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Beschluss:

Der Ausschuss für Stadtentwicklung

a)      billigt den Planentwurf sowie das Erschließungskonzept.

b)     beschließt die Durchführung der frühzeitigen Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung.

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Abstimmungsergebnis:

Einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

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