06.12.2011 - 10 Projekt "Kurve kriegen" hier: Sachstandsbericht
Grunddaten
- TOP:
- Ö 10
- Gremium:
- Jugendhilfeausschuss
- Datum:
- Di., 06.12.2011
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- 3.2 - Jugend
- Beschluss:
- unverändert beschlossen
Protokoll:
Herr Heinrichs, FG 3.2 Jugend, berichtet, dass der Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. (SKF) durch das Ministerium den Zuschlag für das geförderte Projekt erhalten habe. Er informiert, dass seit dem 01.10.2011 Herr Andreas Malecha seine Tätigkeit als pädagogische Kraft beim Kriminalkommissariat Vorbeugung in Aachen wahrnimmt.
Herr Heinrichs führt aus, dass das Ministerium für Inneres und Kommunales die sogenannten stationären Erziehungshilfen (klassische Heimunterbringung) nicht so akzeptiert, wie angedacht. Die Erwartungshaltung der beteiligten Jugendämter bestand darin, dass der ein oder andere stationäre Fall von Kindern und Jugendlichen, die bereits mehrfach straffällig geworden sind und etliche Straftaten begangen haben in dem Projekt Kurve kriegen gefördert werden können.
Den Verlauf der stattgefundenen Gespräche zwischen Herrn Franz Schmitz, Polizeibeamter im Kommissariat Vorbeugung in Aachen und dem beim Jugendamt Alsdorf zuständigen Mitarbeiter, Herrn Michael Raida, bezeichnet Herr Heinrichs als sehr positiv. Schwieriger werde es, wenn Institutionen wie Ministerium und Bezirksregierung mit ins Spiel kommen.
Über die Schiene Staatsanwaltschaft und Richter wird versucht die mehrfach Intensivtäter auch in entsprechende Maßnahmen dieses Projektes unterzubringen. Nach jetzigem Stand sind in erster Linie präventive Maßnahmen für 8 bis 11-Jährige angedacht, berichtet Herr Heinrichs.
Herr Dezernent Spaltner, Dez. II, informiert, dass ein gemeinsamer Arbeitskreis eingerichtet wurde in dem vom Grundsatz her auch das Jugendamt der Stadt Alsdorf eine Stimme hat und dort auch seine Meinung vertreten kann. Da es sich jedoch um ein Programm des Innenministeriums handelt gibt auch dieses die Richtlinien und Durchführungsverordnungen vor.
Herr Carduck, Diakonisches Werk, äußert seine Skepsis zu dem Projekt. Hier werden zwei Systeme miteinander verknüpft, die nicht kompatibel sind, erläutert er. Auf der einen Seite steht die Polizei, deren Aufgabe die Strafverfolgung und Verhinderung von Straftaten ist und dieser steht die Jugendhilfe gegenüber, deren Aufgaben pädagogisch geprägt sind. Mit dem Geld, das in das Projekt gesteckt wird, hätten andere Wirkungen und Ergebnisse erzielt werden können, wenn das Geld direkt der Jugendhilfe zufließen würde, teilt Herr Carduck mit.
Herr Schmitz, Kommissariat Vorbeugung in Aachen berichtet, dass es nicht so einfach war auf einer Polizeidienststelle plötzlich mit einer pädagogischen Fachkraft zusammen zu arbeiten. Bereits bei der Vorstellung des Projektes habe er zum Ausdruck gebracht, dass das Beschreiten neuer Wege auch mit Schwierigkeiten verbunden sei. Sowohl in den Reihen des Kommissariats Vorbeugung, des Jugendamtes und des Sozialdienstes kath. Frauen e.V. in Alsdorf wird mit Hochdruck daran gearbeitet, das Projekt weiterhin nach vorne zu bringen. Erklärend teilt Herr Schmitz mit, dass die Aufgabe der Polizei nicht nur in der Strafverfolgung sondern auch in der Gefahrenabwehr besteht. Gefahrenabwehr liegt beispielsweise dann vor, wenn Polizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt stattfinden. Seitens des Ministeriums wurde gesagt, dass bei solchen Straftaten die Polizei diejenige ist, die als erstes davon erfährt und es besteht dann möglicherweise die Gelegenheit in enger Kooperation entsprechende Hebel in Bewegung zu setzen.
Des Weiteren informiert Herr Schmitz dass es richtig sei, dass zurzeit Probleme bei der Finanzierung bestehen.
Die gesamte Initiative basiert auf dem Grundsatz der Freiwilligkeit, erklärt Herr Schmitz. Als erstes müssen die Einwilligungserklärungen der Eltern vorliegen. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist die Stadt Alsdorf bei der Berücksichtigung sehr gut weggekommen, da drei Minderjährige in das Projekt Kurve kriegen aufgenommen wurden. Im Gegensatz hierzu beträgt die Anzahl der beteiligten Minderjährigen der Stadt Aachen sowie aus dem Stadtgebiet Eschweiler je zwei und für das Stadtgebiet Stolberg einen.
Ergänzend führt Herr Heinrichs aus, dass ein Vorteil im Sozialdienst kath. Frauen e.V. in Alsdorf zu sehen ist und in Form der pädagogischen Fachkraft, des Herrn Malecha, der auch die Verhältnisse und Familien innerhalb Alsdorfs kennt.
Anlagen zur Vorlage
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(wie Dokument)
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